„Ich erhalte hier die beste Ausbildung, die ich bekommen kann“, meint Dr. Adela Mester, Assistenzärztin an der Uniklinik für Innere Medizin I. Die 32-jährige Ärztin studierte in ihrer Heimat Rumänien, in Cluj-Napoca (Klausenburg), Medizin und kam unmittelbar nach dem Abschluss nach Deutschland. „Ich habe ein Jahr in einem kleinen Spital in Nordrhein-Westfahlen gearbeitet. Das war nicht so ideal – schon nach zehn Monaten Berufserfahrung war ich in meinem Diensten für die Notaufnahme und sechs Intensivbetten verantwortlich.“

Als ihr Freund Ciprian, ein begeisterter Wintersportler, 2016 einen Job in Österreich bekam, packte die junge Medizinern die Gelegenheit beim Schopf, übersiedelte mit nach Österreich und bewarb sich in weiterer Folge an der Uniklinik für Innere Medizin I am Uniklinikum Salzburg. „Das war die beste Entscheidung.“

Die Uniklinik für Innere Medizin I ist auf Leber-, Verdauungs-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen sowie Diabetes spezialisiert. „Wir haben viele sehr kranke Patientinnen und Patientinnen mit mehreren Diagnosen. Man braucht hier einen medizinischen Überblick.“

Die Ausbildung zur Fachärztin unterbrach sie jedoch für 15 Monate, weil sie mit ihrem Freund durch Europa und Marokko reisen wollte: „Ich habe mir gedacht, wann, wenn nicht jetzt, mache ich das und habe kurzerhand gekündigt. Als ich zurückgekommen bin, wurde ich wiedereingestellt.“ Nach einigen Monaten an der Uniklinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und allgemeine Intensivmedizin ließ sie sich wieder an die Uniklinik für Innere Medizin I versetzen. „Ich habe den direkten Umgang mit den Patientinnen und Patienten vermisst.“

Derzeit steht Adela Mester vor der ersten Teilprüfung in der Facharzt-Ausbildung. Ihre erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sowie Klinikvorstand Professor Bernhard Paulweber attestieren ihr großes Können und viel Einfühlungsvermögen im Umgang mit den Patientinnen und Patienten.

Seit einem Jahr studiert die engagierte Jung-Medizinerin zusätzlich an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Medizinische Wissenschaft (siehe „Weitere Facts“) und erforscht dabei Kalziphylaxie. Das ist eine seltene, meist sehr schmerzhafte und lebensbedrohliche Erkrankung an der Schnittstelle zwischen Nephrologie und Dermatologie. „Im Grunde ist es eine Komplikation, die vor allem bei Dialyse-Patientinnen und -Patienten auftritt“, erklärt Adela Mester: „Durch eine Störung im Kalzium-Phosphat-Haushalt werden Gefäße mit Salzen verstopft. Die Haut wird dann an diesen Stellen nicht mehr durchblutet und stirbt ab. Die Mortalität ist sehr hoch – die Patientinnen und Patienten sterben an Infektionen oder einer Sepsis (Blutvergiftung).“

Die Krankheit wurde zwar bereits in der Vergangenheit wissenschaftlich untersucht. „Meist waren das aber Einzelfallstudien mit maximal fünf bis zehn Patientinnen und Patienten.“ Adela Mester erhebt nun die genauen Daten von rund 60 Personen, die in den vergangenen 15 Jahren am Uniklinikum Salzburg wegen Kalziphylaxie behandelt wurden. Das bedeutet akribische Recherche in den klinikeigenen Patientenakten, aber auch in anderen Spitälern und bei niedergelassenen Ärzten.

Adela Mester lebt mit ihrem Freund Ciprian in Koppl. „Ich wohne sehr gerne am Land. Wir sind viel in der Natur unterwegs. Wintersport ist zwar nicht so meine Sache, aber ich wandere gerne und fahre Rad. Und fast jeden Tag sehe ich Rehe, wenn ich zum Bus gehe“, lacht sie.

Zudem hat sie im ersten COVID-Lockdown ihre Leidenschaft für Handarbeit entdeckt: „Ich habe zu filzen begonnen und für meine Nichten und Neffen Kuscheltiere aus Filz gemacht. Viel Zeit habe ich dafür aber derzeit nicht“, zuckt sie mit den Schultern. Kein Wunder bei Vollzeit-Job, Lernen für den ersten Teil der Facharzt-Prüfung und Studium …

Weitere Facts:

  • Die Uniklinik für Innere Medizin I betreut und behandelt schwerpunktmäßig Patientinnen und Patienten mit Leber-, Nieren-, Verdauungs- und Stoffwechsel-Erkrankungen sowie Diabetes und endokrinologischen Erkrankungen.
  • Zudem betreibt die Uniklinik für Innere Medizin I das AdipoMed-Zentrum für Adipositas-Patientinnen und -Patienten.
  • Die Uniklinik für Innere Medizin I verfügt über 5 Stationsanteile mit 74 systemisierten (behördlich genehmigten) Betten.
  • Für die Betreuung und Behandlung von Patientinnen und Patienten sind rund 30 Ärztinnen und Ärzte sowie rund 70 Pflegekräfte zuständig.
  • Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) bietet das Doctoral Programme in Medical Science (Studium der Medizinischen Wissenschaft) für junge Forscherinnen und Forscher an.
  • Das Studium dauert mindestens 3 Jahre – unterrichtet wird in Englisch. Alle Studierenden müssen ein Forschungsprojekt einreichen, das von drei betreuenden Wissenschaftlern begleitet wird.
  • Dr. Adela Mester wird von Dozent Hermann Salmhofer, Leitender und 1. Oberarzt der Uniklinik für Innere Medizin I, DDr. Elena Müller-Moré, Oberärztin an der Uniklinik für Innere Medizin I, sowie Professor Martin Laimer, Leitender und 1. Oberarzt an der Uniklinik für Dermatologie und Allergologie, betreut.
  • Das Studium der Medizinischen Wissenschaft endet mit der Verleihung des Titels „Doctor of Philosophy (PhD)“.
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