„Ich war einige Jahre als Projektleiter in Architekturbüros tätig, jetzt finde ich es sehr spannend, Projekte zu entwickeln bzw. von der Bauherrenseite aus zu betrachten“, sagt Manuel Hoppenthaler, Architekturabsolvent der Uni Graz, von der Abteilung Bauprojektmanagement des Managementbereiches Technik, Bau und Liegenschaften. Besonders interessant sei die Entwicklung von Projekten innerhalb der vorgegebenen Pavillonstruktur des Uniklinikums mit etlichen denkmalgeschützten Gebäuden und die Tatsache, dass auch städtebauliche Aspekte wie die Entwicklung des Geländes im Sinne einer Einheitlichkeit zu beachten sind. Zum Teil findet im östlichen Campus LKH das Salzburger Altstadterhaltungsgesetz Anwendung. So befinden sich die Gebäude zwischen Salzachgässchen und Gaswerkgasse in der Schutzzone 2. Auf diverse alte Gebäude sowohl am Campus LKH wie auch CDK findet das Denkmalschutzgesetz des Bundes Anwendung. Dazu komme die spezielle Bauaufgabe eines Krankenhauses an sich, angefangen von Räumen für Großgeräte über die komplexe Haustechnik und den Strahlenschutz bis zu patientenfreundlichen Zimmern und Aufenthaltsbereichen.

Eines der Projekte, die Manuel Hoppenthaler betreut, ist die Machbarkeitsstudie zum neuen Bildungscampus beim Bildungszentrum, ein Leuchtturmprojekt für die Zusammenführung aller gesundheitswissenschaftlichen Studiengänge der Fachhochschule Salzburg wie Gesundheits- und Krankenpflege oder Physio- und Ergotherapie. „Wir befinden uns hier in der Projektentwicklung in Kooperation mit der FH und stimmen uns mit den Behörden ab, so mit der Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung. Die abgeschlossene Bedarfsplanung stellt dann die Basis für einen Architekturwettbewerb dar“, schildert Manuel Hoppenthaler. Aus städtebaulicher Sicht sei hier eine besondere Qualität des Projektes im Hinblick auf eine räumliche Öffnung zur Salzach gefordert.

„Der Neubau der Akut-und Gerontopsychiatrie am Campus CDK beschäftigt mich schon längere Zeit und stellt derzeit meine Kernaufgabe dar, Corona sorgte auch hier für Verzögerungen. Kürzlich wurde der Sieger im Architektenwettbewerb ermittelt“, berichtet Manuel Hoppenthaler. Die ambulanten Strukturen der Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik erhalten zwischen 2024 und 2026 ein neues Gebäude schräg gegenüber dem Haus 3.

Das Siegerprojekt aus den drei Erstgereihten des EU-weit ausgeschriebenen und wegen der speziellen Bauaufgabe geschlossenen Architekturwettbewerbes stammt vom Wiener Büro Habeler & Kirchweger Architekten ZT GmbH. Insgesamt waren sieben renommierte Architekturbüros zur Lösung der Wettbewerbsaufgabe ausgewählt worden. „Das genaue Baufeld wurde vorab in Abstimmung mit der Stadtplanung festgelegt. Auch die zu erhaltenden Bestandsbäume definierten die mögliche Bebauung“, führt Manuel Hoppenthaler aus. Es sollen die psychiatrische Zentralambulanz mit Aufnahmestation (Triagestation) im Erdgeschoß, die Gerontopsychiatrische Station im 1. Obergeschoß und die Psychotherapiestation (stationäre Psychotherapie und Krisenintervention) mit Tagesklinik im 2. Obergeschoß in einer modernen und funktionalen Umgebung ihren Platz finden. Wichtige Anforderungen stellten das Vermeiden des räumlichen Zusammentreffens von angelieferten Notfällen auf der Triagestation mit selbstständig kommenden Patientinnen und Patienten in der Zentralambulanz dar, oder das richtige Maß an Überwachungsmöglichkeiten und Freiraum sowie Anforderungen an ein „demenzsensibles Krankenhaus“ mit einfachen Wegen auf der Gerontopsychiatrischen Station.
Das Preisgericht würdigte am Siegerprojet besonders die einem quadratischen dreigeschossigen Baukörper eingeschriebene kleinteilige „canyonartige“ Hofstruktur mit einem nicht einsehbaren Demenzgarten, der Privatheit und Zurückgezogenheit ermöglicht. Alles in allem wird beim Siegerprojekt eine hohe Praktikabilität für den Betrieb, als auch eine hohe Aufenthaltsqualität verbunden mit einer „heilenden“ Atmosphäre für die verschiedenen Krankheitsbilder erwartet.

Aufgrund des medizinischen Fortschrittes, des Alters der Bausubstanz und des Anstieges der Patientenzahlen bedürfen die Bauten der Landeskliniken als größtem Gesundheitsdiensteanbieter im Land Salzburg laufend einer Erweiterung und Erneuerung. Neben den geplanten Großprojekten Haus D und Neubau der Uniklinik für Innere Medizin III/ Onkologie gibt es zahlreiche andere „Baustellen“.

So betreut Manuel Hoppenthaler den Neubau für die Station für forensische Psychiatrie am Campus CDK. „Hier wurde kürzlich der Regierungsantrag von der Landesregierung beschlossen. Im unterschwelligen Bereich wird gerade an der Uniklinik für Nuklearmedizin am Campus LKH ein kleiner Erweiterungsbau für den zweiten PET-CT mit einem weiteren Untersuchungsraum geplant.“

Abseits vom Beruf widmet sich der Projektleiter seiner Familie und hält sich gerne mit Klettern und Fitnesstraining in Form.

Weitere Facts

  • Schulzeit und Matura an der HTL für Bautechnik/ Hochbau in der Stadt Salzburg
  • 2005–2011 Architekturstudium an der TU Graz
  • Projektleiter in verschiedenen Architekturbüros
  • Oktober 2020 Eintritt in die Salzburger Landeskliniken
  • Mai 2022 Ziviltechnikerprüfung
  • Verheiratet, 2 Söhne
  • Der Managementbereich Technik, Bau und Liegenschaften unter der Leitung von Dipl.-Ing. Christoph Riezinger, MSc, ist für die technische Instandhaltung und das Bauprojektmanagement der Salzburger Landeskliniken verantwortlich. Die weiteren Zuständigkeitsbereiche umfassen Energiemanagement, Nachhaltigkeitsprojekte, Kommunikationstechnik und Telefonzentrale, Liegenschaftsverwaltung inkl. Dienstwohnungen, Portier- und Sicherheitsleistungen, Mobilitätsmanagement, Beschilderungen und Versicherungswesen, Gärtnerei sowie Raum- und Umzugsmanagement.
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Letzte Änderung: 25.03.2021
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