MRI in Status Epilepticus

 

Prognostischer Wert des MRT im Status Epilepticus

Der Status epilepticus (SE) ist ein neurologischer Notfall mit einer hohen Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate. Je länger der Status epilepticus anhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nervenzellen des Gehirns geschädigt werden, ihre Funktion verlieren und schließlich absterben. Daher sollte die Behandlung des SE so früh wie möglich erfolgen. Einige Formen des SE sind relativ einfach zu behandeln, bei anderen bleibt die Anfallsaktivität trotz der Anwendung mehrerer Medikamente weiterhin bestehen.

Die Bildgebung des Gehirns, insbesondere die Magnetresonanztomographie (MRT), ist ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik. Durch fortlaufende Anfälle werden bei einigen Patientinnen und Patienten Veränderungen im Gehirn verursacht, welche im MRT sichtbar gemacht werden können. Diese Veränderungen können innerhalb von Tagen wieder verschwinden oder bestehen bleiben. Es ist noch nicht geklärt, warum einige Patienten mit SE diese MRT-Veränderungen entwickeln, andere jedoch nicht. Andere offene Fragen beziehen sich auf das Verhalten dieser MRT-Veränderungen im Laufe der Zeit: 1) Hängt der Schweregrad des SE mit dem Bestehenbleiben der MRT-Veränderungen zusammen? 2) Könnten MRT-Veränderungen die Prognose und das klinische Ergebnis des SE vorhersagen? 3) Entwickeln Patienten mit anhaltenden MRT-Veränderungen unumkehrbare Hirnschäden?

Um diese Fragen zu beantworten, planen wir zukünftig 230 Patientinnen und Patienten mit SE an der Universitätsklinik für Neurologie gemeinsam mit dem Universitätsinstitut für Neuroradiologie, Christian Doppler Klinik, Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg, ausfindig zu machen. Viele von ihnen werden aufgrund ihres klinischen Zustandes einer MRT Untersuchung unterzogen werden. Jene mit SE MRT-Veränderungen erhalten eine Woche und einen Monat nach dem Beginn des SE einer MRT-Kontrolle. Diese MRTs werden unabhängig von zwei erfahrenen Neuroradiologen gründlich untersucht. Die Ergebnisse werden mit den MRTs von zwei Kontrollgruppen verglichen: 1) Patienten mit Epilepsie und Einzelanfällen (kein SE) und 2) Patienten mit MRT-Veränderungen, die weder eine Epilepsie noch einen SE haben. Die Bilder aller Studienteilnehmer (Patienten mit SE und die der Kontrollgruppen) werden computerunterstützt analysiert, um nach abweichenden Nervenverbindungen zwischen Hirnteilen und Anzeichen für einen Gehirnschwund zu suchen. MRT-Veränderungen werden mit der Klinik und den Hirnströmen (EEG) der SE Patienten verglichen, um Zusammenhänge ausfindig zu machen.

Wir gehen davon aus, dass 1) SE mit kennzeichnenden MRT-Veränderungsmustern einhergeht, 2) die meisten dieser MRT-Veränderungen innerhalb einer oder spätestens vier Wochen wieder verschwinden, 3) ausgeprägte und bleibende MRT-Veränderungen mit einem schweren Krankheitsverlauf des SE verbunden sind und zu einem schlechteren Ergebnis für die Patientinnen und Patienten führen.

Wir erwarten, dass die Ergebnisse dieser Studie in einen MRT-Prognosemarker münden, welcher eine wichtige Bedeutung in der Behandlung des SE erlangen wird.

Das Projekt wird vom FWF finanziert

Beginndatum: 01.07.2021 

Laufzeit 36 Monate

PI: Priv.-Doz. Dr. Giorgi Kuchukhidze

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Letzte Änderung: 23.02.2024
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