„Jeden Tag machen Ärzte und Pflege viel mehr, stehen Menschen bei oder retten ihnen das Leben“, sagt Zoran Strbac. Er macht aus seinem beherzten Einschreiten keine große Sache. Als er im Goupil, dem kleinen elektrobetriebenen Transportfahrzeug, gerade auf dem Weg von der Uniklinik für Urologie zur Uniklinik für Gynäkologie war, sah er nahe dem Eingang Mülln einige Leute stehen und einen Mann am Boden liegen. Dieser war wegen eines epileptischen Anfalls in sichtlich schlechtem Zustand. Und so brachte Zoran Strbac ihn in die stabile Seitenlage, wandte sich wegen des Notrufs kurz an den Portier und achtete darauf, dass der Kranke nicht an seiner Zunge erstickte. Schnell erschienen Pflegepersonen und eine Ärztin, die das Weitere in die Hand nahmen, Strbac hielt währenddessen den Patienten. Beim Erzählen merkt man ihm die Erschütterung noch an „Es wird einem wieder einmal bewusst, dass die Gesundheit das Wichtigste ist, besonders die der eigenen Familie“, meint er nachdenklich.
Zoran Strbac ist in der Warenlogistik beschäftigt und wie viele seiner Kollegen auf verschiedenen festgelegten Touren am ganzen Gelände unterwegs, etwa für die Lieferung von Zytostatika von der Landesapotheke an die entsprechenden Kliniken, von Gewebe- und Blutproben zum Labor oder zur Pathologie, zum Verbringen von Sterilgut an die Zentralsterilisation oder auch zur Essensauslieferung. Ein Wagen wird immer für einen Notfall bereitgehalten, etwa wenn eine Abteilung Bluttransfusionen anfordert. „Das Transportwesen ist wie eine kleine Stadt in der Stadt, es erfolgt sowohl über das unterirdische Gangnetz als auch an der Oberfläche mit Elektrokleinsttransportern, den Goupils, mit 40 Transport- und elf Lastwagen“, schildert er. „Rund Zwei Drittel der Flotte sind bereits elektrifiziert, auf Nachhaltigkeit legen wir großen Wert“, so der Leiter des Managementbereiches Einkauf und Logistik, Ing. Mag. Niki Vierthaler. 150 000 verschiedene Artikel werden jährlich von A nach B geliefert. Dirigiert wird dieses mobile Orchester von der Leitstelle, welche die Aufträge direkt auf die Endgeräte der Mitarbeiter der Warenlogistik schickt. „Wir haben ein sehr gutes Arbeitsklima und einen super Chef, Steve Leistikow, Leiter der Gruppe Warentransporte und Fuhrpark am Campus LKH“, lächelt Zoran Strbac.
Der Patiententransport transportiert zusätzlich intern (Campus LKH und CDK) rund 400 000 Patientinnen und Patienten im Jahr. Dieser Bereich wurde kürzlich organisatorisch vom Warentransport, den Dipl.-Ing. (FH) Johann Lindner leitet, gänzlich getrennt. Man erwartet sich davon mehr Flexibilität für beide Bereiche, die Digitalisierung soll weiter vorangetrieben werden. Die Abfallwirtschaft ist ein eigener wichtiger Stabsbereich der Managementbereichsleitung, 2 500 Tonnen Müllaufkommen jährlich entsprechen dem einer heimischen Gemeinde mit 5.000 Einwohnern.
Die Schichten der Warenlogistik dauern von 5.30 Uhr bis 22.00 Uhr. Es sei eine verantwortungsvolle Arbeit. Z. B. seien Blutkonserven zu transportieren oder Rückenmarksproben, da müsse alles klappen. Aus Hallein werden die Laparoskope des DaVinci-Roboters täglich zur Sterilisation gebracht, generell medizinische Geräte zur Reparatur in die Medizintechnik. Neu gelieferte Ware wird in der Warenannahme, einer Plattform mit Hebebühne an der Rückseite des Zentralen Wirtschaftsgebäudes, entgegengenommen und ins Warendepot mit knapp 1 000 Quadratmetern im 2. Stock transportiert. Zwei Leute verfahren die Pakete, die von Heftklammern über Masken bis zum EKG-Gerät alles enthalten können. Auch die Landeskliniken Tamsweg, St. Veit und Hallein werden mit einem LKW mitversorgt. Mancher Auftrag wird auch zu Fuß ausgeführt, da würden schon einige Kilometer zusammenkommen, so Zoran Strbac. Die Essensauslieferung an die Stationen sei auch ein wichtiger Bereich. „Von rund 8 000 produzierten Essen werden rund
7 000 verfahren. Landeskantinen und einige Kindergärten werden mitbeliefert.“ Und die Post werde auch gebracht und geholt.
Zoran Strbac liebt seinen Job über alles. Er gewähre einem auch tiefe Einblicke in die Arbeit der Stationen und Ambulanzen. Man bekomme viel zu sehen, manchmal Schönes, manchmal weniger Schönes. Derzeit ist er bei der Dienstleistungen für Krankenhäuser GmbH (DLK), einer Tochtergesellschaft der Salzburger Landeskliniken, angestellt und der Warenlogistik zugeteilt. Neben seinem Job ist die Familie mit vier Töchtern und einem Adoptivsohn das Wichtigste in seinem Leben. Zur Entspannung geht er gern Fischen. „Catch and release“ nennt sich der Angelsport, dem er sich verschrieben hat. Dabei werden die Fische wieder zurück ins Wasser geworfen.
Der Managementbereich unterstützt die optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten durch die Beschaffung sowie logistische Verbringung von Gütern und Leistungen aller Art in bestmöglicher Qualität und zu wirtschaftlichen Preisen und Konditionen. Dazu werden ein jährliches Bestellvolumen von rund 180 Mio. Euro, mehr als 70 000 Bestellungen und circa 150 000 Lieferungen abgewickelt.
Geleitet wird der Managementbereich von Ing. Mag. Niki Vierthaler, LLB.oec MSc.