Wer immer sich als Patient, als Angehöriger, als niedergelassener Lungenfacharzt an das Schlaflabor wendet, findet bei Natasa Duchac ein offenes Ohr und überbordende Empathie. Als Medizinische Organisationsassistentin (MOA) geht ihre Tätigkeit weit über dieses Berufsbild mit seiner Assistenzfunktion für den ärztlichen Dienst hinaus. Sie stellt die Kommunikation zwischen Ärzteschaft, Pflege, Patientinnen und Patienten und Angehörigen sowie externen Stellen sicher und schafft eine Atmosphäre des Willkommen-Seins.
„Ich bin die erste Anlaufstelle im Schlaflabor, die Zuweisungen kommen zu mir, ich bereite die Unterlagen der Patienten zur Sichtung im Schlaflabor-Team vor, Dr. Stefanie Derenthal, ärztliche Leitung, Daria Krenn als Ordinationsassistentin, APN Dominik Beer; wir sichten im Team gemeinsam die Zuweisungen. Dann plane ich je nach Behandlungsauftrag, Befund und gemessenen Parametern ein Bett oder eine ambulante Somnographie. Das ist immer eine Zusammenschau vieler Dinge. Zuweiser sind Lungenfachärzte, hausinterne Konsile oder oft die Uniklinik für HNO-Krankheiten“, erläutert Natasa Duchac einige ihrer Aufgaben.
Nach einer Ausbildung zur Bürokauffrau und der Arbeit als Ambulanzsekretärin an der Uniklinik für Medizin II ließ sich Natasa Duchac nach dem zweiten Kind zur Ordinationsassistentin ausbilden und startete an der Uniklinik für Pneumologie als Medizinische Organisationsassistentin (MOA) im Springerdienst. „Ich konnte die Abläufe der ganzen Abteilung kennenlernen“, so Natasa Duchac. Den Aufbau des Schlaflabors ab 2016 und den Aufbau der APN-Ambulanz (Advanced Practicing Nurse ‒ Pflegekraft mit konsekutivem Masterstudium), geleitet von Dominik Beer, APN, erlebte sie von Beginn an mit. „Der Erfolg ist immer ein gemeinsamer“, betont Duchac,“ der Einzelne kann nur brillieren, wenn das Team alles mitträgt.“
Die Hauptaufgaben im Schlaflabor der Uniklinik für Lungenheilkunde, das über drei Betten verfügt, sind die Schlafanalyse sowie Diagnose schlafbezogener Atemstörungen und die entsprechende Therapie, die meist in Atemunterstützungsgeräten für den Schlaf besteht. Bei den stationären Aufnahmen wird eine Polysomnograhie gemacht, u. a. wird die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen, es erfolgen EEG-Ableitungen und die gesamte Schlafphase wird video- und tonüberwacht. Dann gibt es, wenn notwendig, in einem ambulanten Termin die Maskenanpassung, etwa bei diagnostizierter Schlafapnoe, die einer Behandlung bedarf. Nicht nur wer Probleme mit seinem Atemunterstützungsgerät hat, wird umfassend betreut und im Fall des Falles ermutigt, die Therapie nicht aufzugeben. So ist diese Anwendung z. B. unerlässlich für Kraftfahrer mit Schlafapnoe, die andernfalls wegen starker Tagesmüdigkeit berufsunfähig würden.
Das Schlaflabor der Uniklinik für Pneumologie, die von Primar Michael Studnicka geleitet wird, beherbergt auch die erste APN-Ambulanz Österreichs. Diese verfügt über die erste offizielle digitale Unterstützungsanwendung namens „AirView“, deren Server nicht in Österreich steht. Patientinnen und Patienten mit Schlafapnoe und anderen chronischen Lungenerkrankungen können so ihre Therapie ab sofort auch digital beurteilen lassen. Zeit und Wege werden dadurch gespart, da weniger Besuche in der Spezialambulanz des Schlaflabors notwendig sind.
Neben ihrem großen Einsatz im Team des Schlaflabors leitet Natasa Duchac auch das Team der MOA’s und medizinischen Sekretärinnen an der Lungenabteilung, unterstützt bei Fachgruppensitzungen der Ärztinnen und Ärzte inkl. Niedergelassener und vertritt die Assistentin des Primars. „Ich fühle mich weniger als „MOA“, denn als Teil unseres tollen Teams. Wir arbeiten alle gerne hier, die Arbeitszeit gehört zu unserem Leben und es ist eine gute Zeit.“ Ihre freie Zeit verbringt sie mit der Familie, wandert gerne und genießt den Sommer vorwiegend am Mattsee.