Division für Neonatologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
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Email: neooffice@salk.at
apl. Prof. Dr. Martin Wald
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Unter basaler Stimulation versteht man eine vertrauensfördernde Pflege, die Sicherheit, Orientierung, Halt und Geborgenheit vermittelt.
Zu den Zielen der basalen Stimulation gehört, die individuelle Entwicklung des Frühgeborenen durch Interaktion in der Pflege zu unterstützen und seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Basale Stimulation versucht, durch Körpersprache zu kommunizieren.
Wir informieren das Baby durch Berührung über sich selbst, wir helfen ihm, sich selbst wahrzunehmen.
Das wichtigste Sinnesorgan ist die Haut, sie ist für das Frühgeborene die „Brücke“ zur Welt.
Vor jeder Handlung mit dem Frühgeborenen ist eine Kontaktaufnahme durch Berührung erforderlich. Diese Begrüßung sollte immer an der gleichen Stelle erfolgen (z. B. an der rechten Hand) und dadurch zu einem bekannten Ritual werden.
Die Körperstelle wo die Initialberührung durchgeführt wird ist von der zuständigen Pflegeperson festzulegen.
Wir kleben Schilder mit „Bitte berühre mich zur Begrüßung an ...“ (Stamm, rechte Hand, linke Hand, rechter Fuß, linker Fuß, Rücken) an eine gut sichtbare Stelle des Inkubators. Die Begrüßung ist von allen Personen, die mit dem Frühgeborenen in Kontakt treten durchzuführen (Ärzte, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Logopäden, Eltern ...).
Zum Abschluss jeder Tätigkeit wird dem Frühgeborenen durch die Initialberührung das Ende der Handlung mitgeteilt und eine Ruhepause eingeleitet.
Gerade die kleinsten und instabilen Frühgeborenen werden am häufigsten pflegerisch und medizinisch versorgt. Diese oft unangenehmen und schmerzhaften Tätigkeiten verursachen Stress und führen vermehrt zu Bradykardien, Apnoen und Blutdruckschwankungen. Jedem Kind muss ein angemessener Schlaf- und Wachrhythmus ermöglicht werden. Optimal Handling heißt aber auch auf Routinemaßnahmen zu verzichten. Durch selbstkritisches Hinterfragen haben wir als „Anwalt des Kindes“ dafür zu sorgen, dass Notwendiges getan und Nichtnotwendiges unterlassen wird.
„Es gilt nicht nur,
das Notwendige zu tun,
sondern ebenso,
das Nichtnotwendige nicht zu tun.“
(F. Künkel 1999)
Reduzierung der Intensivmedizin auf das erforderliche Minimum. Steigerung der liebevollen Zuwendung auf das mögliche Maximum. Vorhandene Fähigkeiten des Kindes unterstützen und fördern. Individuell auf jedes Frühgeborene abgestimmtes Pflegekonzept. Frühes Einbeziehen der Eltern, früher Körperkontakt ist für das Frühgeborene wichtig.
Sanfte und individuelle Pflege, wobei die Kinder nach ihren Bedürfnissen gepflegt und versorgt werden.
Individuell wird auf die „eigenen Vorschläge“ des Frühgeborenen eingegangen. Pflegerische und ärztliche Fähigkeiten werden so kombiniert, dass die Kinder möglichst lange Ruhezeiten haben.