Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der PMU
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Tel.: +43 (0) 5 7255 – 24900
Fax: +43 (0) 5 7255 – 24983
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Univ.-Prof. Dr. med. Thorsten Fischer
Email: th.fischer@salk.at
Belastungsinkontinenz:
α-Agonisten: z.B. Midodrin: Im Bereich des Blasenhalses und der Harnröhre der Frau finden sich α-Rezeptoren, die bei Stimulierung zu einer Tonuserhöhung der glatten Muskulatur und damit zu einer Verbesserung der Kontinenz führen. Der Therapieeffekt wird durch direkte Stimulation der Rezeptoren durch α-Agonisten erreicht. α-Agonisten sind allerdings bei Bluthochdruck kontraindiziert.
Serotonin- und Noradrenalin Reuptake-Inhibitor: z.B. Duloxetin: Eine erhöhte Konzentration von Serotonin und Noradrenalin im sakralen Rückenmark führt zu einem stärkeren Verschluss der Harnröhre während der Speicherungsphase durch eine verstärkte N. pudendus-Stimulation.
Östrogene: Östrogene fördern Wachstum und Proliferation der Epithelien, Gefässe, Muskulatur und des Bindegewebes. Sie steigern die Durchblutung und Sekretion, verbessern das Scheidenmilieu. Die Anwendung erfolgt bei Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und urogenitaler Atrophie lokal. Die Wirkung tritt rascher ein und der Therapieeffekt ist intensiver als bei systemischer Substitution. Bei Behandlungsbeginn empfiehlt es sich zunächst Östrogencremen zu verwenden, da sie weniger Juckreiz und Brennen verursachen als Ovula.
Dranginkontinenz:
Anticholinergika: z.B. Tolterodin, Oxybutinin, Trospiumchlorid
Die medikamentöse Therapie hat in der Behandlung einer Dranginkontinenz einen wichtigen Stellenwert. Die Substanzen fördern die Speicherfähigkeit der Harnblase und verzögern die Zeit bis zum Auftreten des Harndranges. Anticholinergika sind in Tablettenform, als Hautpflaster und als Flüssigkeit zum Einfüllen in die Blase erhältlich. Die bisher häufigste Nebenwirkung, nämlich Mundtrockenheit, ist mit den neuen, gut verträglichen Medikamenten nicht mehr zu erwarten.
Lokale Östrogentherapie
Blasenentleerungsstörunger:
α-Blocker: z.B. Prazosin, Terazosin, Tamsulosin, Alfuzosin: α-Blocker bewirken eine Tonusverminderung der glatten Muskulatur und der Harnröhre durch Blockade von peripheren α-Rezeptoren und senken daher den Blasenauslasswiderstend.
Cholinergika: z.B. Betanechol, Carbachol: Stimulieren und kräftigen die Blasenwandmuskulatur.
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