Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Fax: +43 (0) 5 7255 – 26499
Email: mkg@salk.at
Univ. Prof. DDr. Alexander Gaggl
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Die ästhetische Chirurgie des Gesichts beschäftigt sich mit zwei wesentlichen Grundthematiken. Zum Ersten mit der Korrektur von Disharmonien und zum Zweiten mit der Korrektur des alternden Gesichts.
Bei der Korrektur von Disharmonien gilt es, von der Natur vorgegebene Unter- oder Überentwicklungen, Asymmetrien oder Fehlproportionierungen auszugleichen. Die chirurgische Korrektur des alternden Gesichts hat im Gegensatz dazu primär eine Verjüngung zum Ziel.
In beiden Fällen gilt des zunächst das Gesicht fachlich korrekt zu analysieren und die Ursache für eine ästhetische Beeinträchtigung zu finden. Dabei muss ein Konsens der Eigenanalyse des Patienten mit der Fachanalyse des Chirurgen gefunden werden, um eine entsprechende Planung der Gesichtskorrektur einleiten zu können.
Diese kann nun, je nach vorliegender Ursache, sowohl Korrekturmaßnahmen des Gesichtsschädels, also des knöchernen Gesichtsskeletts, als auch Weichteilkorrekturmaßnahmen beinhalten. In einfachen Fällen und der Korrektur von Alternserscheinungen sind häufig nur Weichteilkorrekturmaßnahmen nötig, während in der Disharmonie-Therapie häufig auch Korrekturen der Knochen des Gesichts nötig sind, um eine ansprechende Gesichtsästhetik zu erzielen. Natürlich schließen sich Knochen- und Weichteilkorrekturmaßnahmen gegenseitig nicht aus. In vielen Fällen ist sogar eine Kombination aus mehreren Maßnahmen notwendig um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Zur Korrektur von knöchernen Disharmonien stehen uns Techniken mit Verlagerung von Skelettstrukturen (Unterkiefer-, Oberkiefer- oder Mittelgesichtsverlagerungen, Jochbeinverlagerungen, Verlagerungen der Augenhöhlen und der Stirn) und Auflagerungen von Implantaten (industriell gefertigte Produkte) oder Transplantaten (Knorpel oder Knochen aus dem eigenen Körper) zur Verfügung.
Bei der Korrektur von Weichteilen des Gesichts handelt es sich meist um Korrekturmaßnahmen, die einer Erschlaffung der Gesichtsmuskulatur und Gesichtshaut entgegenwirken. Dabei werden erschlaffte Gesichtsmuskeln und die Gesichtshaut in den verschiedenen Etagen des Gesichts chirurgisch gestrafft und überschüssige Hautanteile entfernt. Diese Techniken sind als Stirnlift, Augenbrauenlift, Mittelgesichtslift, Facelift und Halslift bekannt.
Neben diesen Verfahren der Gewebestraffung stehen weitere chirurgische Techniken zur Verfügung. So ermöglicht in vielen Fällen auch die Entfernung überschüssigen Fettgewebes durch Fettabsaugung (Liposuction) oder das gezielte Einbringen von Fettgewebe (FAMI) in unterprojizierte Anteile des Gesichts eine gute Proportionierung und ein jüngeres Aussehen. Mit Fettverlagerungen können dabei gute Langzeiteffekte erzielt werden. Alternativ zu diesen Techniken der Fett-Unterspritzung bietet die Industrie sog. Fillersubstanzen an, die alternativ zu diesen eingesetzt werden können.
Neben auffüllenden Maßnahmen bietet heute die lokale Injektion von Botulinumtoxin die Möglichkeit einer Hautglättung durch Lähmung überaktiver Anteile der mimischen Gesichtsmuskulatur.
Es bietet sich somit eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Ästhetik des Gesichts positiv zu beeinflussen.
Die genannten Verfahren sollten dabei abgestimmt auf die Situation unserer Patienten und nach individueller Planung eingesetzt werden. Denn, wenn auch im Regelfall gute Ergebnisse resultieren, ist man bei jeder Form der invasiven Therapie auf die individuelle Heilung seines Patienten und dessen Mitarbeit angewiesen. Da niemand gegen Komplikationen gefeit ist, gilt es die chirurgischen Möglichkeiten gegen die Wahrscheinlichkeiten von Komplikationen abzuwägen und die Art der Therapie auf die individuellen Bedürfnisse und den Behandlungsbedarf des Patienten abzustimmen.