Universitätsinstitut für Medizinisch-Chemische Labordiagnostik - Zentrallabor LKH
Landeskrankenhaus
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a.o. Univ. Prof. Dr. Janne Cadamuro
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Thrombophiles Risiko
Um das thrombophilie Risiko eines Patienten nach erfolgtem Thrombophiliescreening besser abschätzen zu können haben wir ihnen hier eine Tafel zusammengestellt die hierbei helfen sollte.
Bei mehr als einem Risikofaktor sind die einzelnen ORs nicht einfach zu addieren, da sich der Effekt hier um das mehrfache potenziert. (s. Tabelle 1)
Aber auch Patienten ohne Auffälligkeiten im Thrombophiliescreening haben unter bestimmten Voraussetzungen einer erhöhte Neigung Thrombosen zu etnwickeln. (s. Tabelle 2)
Risikoallele |
Häufigkeit Bevölkerung |
Häufigkeit Thrombosepatient |
OR |
|
AT3-Mangel |
1 |
0,02 -0,04³ |
1³ |
20-50³ |
AT3-Mangel |
2 |
NL¹ |
||
Protein C-Mangel |
1 |
0,2-0,5³ |
2-5³ |
7-10³ |
Protein C-Mangel |
2 |
(NL)¹ |
||
Protein S-Mangel |
1 |
0,1-1³ |
1-3³ |
2³ |
Protein S-Mangel |
2 |
|
(NL)¹ |
|
Faktor V Leiden |
1 |
2-3³ |
20-40¹ |
3-7³ |
Faktor V Leiden |
2 |
|
50-100³ |
|
FaktorII Polymorphismus |
1 |
2-3³ |
20³ |
2-5³ |
MTHFR C677T |
2 |
5-15³ |
15-20³ |
2-3³ |
MTHFRA1298C |
2 |
|
||
Lupus Antikoagulans |
5,7-9,4² |
|||
Cardiolipin - AK |
1,3-6,6² |
OR = Odds Ratio, NL = Nicht lebensfähig
Tabelle 1: Thrombophiles Risiko bei verschiedenen auffälligem Thrombophiliescreening - 1) Barthels, Monika / von Depka, Mario (2003). Das Gerinnungskompendium. Schnellorientierung, Befundinterpretation, klinische Konsequenzen. Stuttgart /New York: Georg Thieme Verlag; 2) Galli M et al, Blood. 2003 Mar 1;101(5):1827-32. Epub 2002 Oct 3.; 3) Federici C et al, Int J Cardiol. 2006 Jan 4;106(1):3-9. Epub 2005 Aug 18
Risikofaktor |
OR |
Stationärer Aufenthalt ohne chirurgischem Eingriff |
8 |
Stationärer Aufenthalt mit chirurgischem Eingriff |
21,7 |
Trauma |
12,7 |
Maligne Erkrankung ohne Chemo |
4 |
Maligne Erkrankung ohne Chemo |
6,5 |
Zentralvenöser Zugang |
5,5 |
Thrombophlebitis |
4,3 |
Neurologische Erkrankung mit Paresen |
3 |
Schwere Lebererkrankung |
0,1 |
Tabelle 2: Thrombophiles Risiko ohne Auffälligkeiten im Thrombophiliescreening - Pötzsch, Bernd / Madlener, Katharina (2002). Gerinnungskonsil. Rationelle Diagnostik und Therapie von Gerinnungsstörungen. Stuttgart / New York: Georg Thieme Verlag.
Download:
Beschreibung:
Die Blutungsanamnese stellt einen wichtigen ersten Schritt bei der präoperativen Evaluierung, sowie bei der Abklärung von Blutungsleiden dar und sollte immer vor einer laborchemischen Untersuchung durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine zielgerechte Diagnostik und verhindert weitgehend, dass etwaige Blutungsleiden unerkannt bleiben.
Eine österreichische Arbeitsgruppe hat 2007 einen entsprechenden Anamnesebogen entwickelt und publiziert. Diesen stellen wir Ihnen hier zur weiteren Verwendung zur Verfügung.
Der Bogen ist so gestaltet, dass der Patient diesen selbständig ausfüllen kann und vom Arzt bewertet wird. Für diese Bewertung sind im Regelfall nicht mehr als 2 bis max. 10 Minuten notwendig.
Quelle:Pfanner G et al, Anaesthesist 2007;56:604-11
Download: Dosiertabelle der Hesrstellerfirma
Beschreibung:
Danaparoid-Natrium ist ein Mischung aus niedermolekularen sulfatierten Glycosaminglykanen aus tierischer Darmmukosa (meist Schwein), bestehend aus Heparansulfat, Dermatansulfat und einer kleineren Menge Chondroitinsulfat, die zur Vorbeugung der tiefen Venenthrombosen und Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen zugelassen wurde. Das Präparat kann insbesondere bei Patienten eingesetzt werden, die eine Heparin induzierte Thrombozytopenie (HIT) Typ II entwickeln oder in der Anamnese aufweisen.
Es hemmt die Faktor-IX-Aktivierung besser als Heparin und verzögert nahezu so effektiv wie Heparin die Faktor-X-Aktivierung. Der Wirkungsmechanismus ist noch nicht vollständig aufgeklärt. In Tierversuchen führt es bei gleicher antithrombotischer Wirkung zu weniger Blutungskomplikationen als bei Heparin. Die klinische Bedeutung von Danaparoid-Natrium liegt darin, daß es bei Patienten mit HIT Typ II als effektives Antikoagulans eingesetzt werden kann. Zu beachten ist allerdings, das in vitro circa zehn Prozent der HIT-Typ-II-Patienten eine Kreuzreaktion mit Danaparoid-Natrium zeigen.
Je nach Indikation sind Dosieruing, sowie anzustrebender Anti-Xa Bereich (in IU/ml) unterschiedlich. Daher bieten wir Ihnen hier die Dosiertabelle der Herstellerfirma zum Download an.
Beschreibung:
WarfarinDosing.org ist eine Internetseite die bei der Ersteinstellung einer oralen Antikoagulation hilft. Es sind sehr viele beeinflussende Faktoren mitbedacht worden, u.a. auch die zwei Polymorphismen Cytochrom P450 2C9 (CYP2C9) und Vitamin K Epoxide Reductase (VKORC1), welche nun auch in unserem Labor bestimmt werden können. Eine solche Evaluierung im Vorfeld hilft schnell die individuelle Dosierung zu finden und Blutungskomplikationen zu vermeiden. Die Seite ist zwar für das Mediakment Warfarin adaptiert, welches in unseren Breiten nur sehr selten zur Anwendung kommt, die zwei häufigeren Medikamente Marcoumar und Sintrom kommen jedoch aus derselben Familie, sodass auch hier Aussagen getroffen werden könnten.
Beschreibung:
Diese Scorecard ist dazu gedacht vor der quantitativen Analyse der Heparin/PF4 - Antikörper eine Diagnosehilfe zu stellen. Mit Hilfe dieser Scorecard kann im Vorfeld eine Aussage getroffen werden mit welcher Wahrscheinlichkeit eine HITII vorliegt.
Wir bitte Sie daher diese Scorecard ausgefüllt bei Anforderung einer HITII-Analyse mitzuschicken.