Universitätsinstitut für Medizinisch-Chemische Labordiagnostik - Zentrallabor LKH
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a.o. Univ. Prof. Dr. Janne Cadamuro
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Umstellung Analysemethode Lipoprotein-a - Lp(a)
(17.03.2014)
Unsere Analyse "Lipoprotein-a" wird zur Verbesserung der analytischen Qualität auf ein neues Testsystem umgestellt.
Das bisherige Testsystem bestimmt die Massenkonzentration von Lipoprotein(a). Dabei bleibt unberücksichtigt, dass manche Patienten viele kleine Partikel bilden und andere wenige große. Aufgrund der gleichen Masse wird in diesem Fall der Messwert der gleiche sein.
Es konnte jedoch gezeigt werden, dass Patienten mit einer hohen Anzahl kleiner Partikel ein weit höheres Risiko bezüglich cardio-vaskulärer Erkrankungen (CVD) haben als solche mit einer geringen Anzahl großer Partikel.
Das neue Testsystem misst die Molarität von Lipoprotein(a). Damit wird die Anzahl der Partikel pro Volumseinheit gemessen. Diese Methode ist damit von der Größe des Einzelpartikels unabhängig.
Die individuell unterschiedliche Größe der Einzelpartikel hängt mit einer Variation im Bereich des Apolipoprotein(a) zusammen, die durch eine unterschiedliche Anzahl sogenannter "Kringle-IV-Typ-2-Einheiten" entsteht. Je mehr solche Einheiten das Apolipoprotein(a) besitzt, desto mehr wird es. Gleichzeitig werden zahlenmäßig weniger Partikel produziert.
Verbunden mit der neuen Testmethode ist eine Umstellung der Einheit. Bisher wurde die Konzentration im "mg/dl" angegeben, also in einer Masseeinheit pro Volumen.
Da jetzt Partikel pro Volumen angegeben werden, muss die neue Einheit auf
nmol/L
umgestellt werden.
Diese neue Herangehensweise bedingt auch eine Änderung des Referenzwertes. Über multivariante Analysen ergab sich eine Konzentration von >45 nmol/L(3) als klinischer Cut-off, oberhalb dem Lp(a) für alle Krankheitsgruppen einen CVD-Risikofaktor darstellt.
Basierend auf der Framingham-Studie gelten 75 nmol/L(1,2) als Grenzwert für ein erhöhtes Risiko bezüglich CVD.
Zusammenfassung:
Lipoprotein(a) ist ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Mit dem neuen Testsystem wird die Molarität und nicht mehr die Masse der Lipoprotein(a)-Partikel gemessen. Die Molarität ist jener Wert, der mit dem CVD-Risiko korreliert.
Literatur:
1. Nordestgaard, B.G., Chapman, M.J., Ray, K. et al. (2010).
Lipoprotein (a) as a cardiovascular risk factor: current status.
Eur Heart J Dec, 31(23), 2844–2853.
2. Marcovina, S.M., Koschinsky, M.L., Albers, J.J. et al. (2003).
Report of the National Heart, Lung, and Blood Institute Workshop
on Lipoprotein (a) and Cardiovascular Disease: Recent
Advances and Future Directions.
Clin Chem Nov, 49 (11), 1785–1796.
3. Jones GT et al: Clin Chem (2007); Apr, 53(4): 679-685
Verantwortlicher Akademiker: Dr. Helmut Wiedemann
Überarbeitete Empfehlung bzgl. Zielwertangaben für Lipidstoffwechselparameter
(31.10.2008)
In Absprache mit der Austrian Atherosclerosis Society (AAS) empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie, die Zielwertangaben für LDL-Cholesterin auf den Laborbefunden nach dem Österreichischen Cholesterinkonsensus (https://www.aas.at/pages.php?page=27)
zu vereinheitlichen.
Eine ausführliche Ausführung dieser Empfehlungen können sie sich hier als PDF-Dokument runterladen: Zum Download
Für den Inhalt verantwortlich: Prim. Prof. Dr. W. Patsch