Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege
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Widlroither Markus, BA M.Ed.
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Serum Amyloid A (SAA)
(7.10.2010)
Serum Amyloid A (SAA) ist ein Akut-Phase-Protein mit einem MG von ca. 12 KD und wird vergleichbar dem CRP nach Stimulation durch Interleukin-6 bei einer Akut-Phase-Reaktion in der Leber gebildet. Im Plasma bindet SAA vorwiegend an High-Density-Lipoprotein (HDL3), aber auch an LDL und VLDL und kann bei einer Akut-Phase-Antwort um das 100 bis 1000-fache des Ausgangswertes ansteigen.
Indikationen:
Bei einer Akut-Phase-Reaktion steigt SAA im Vergleich zum CRP schneller an und zeigt auch bei niedrigen inflammatorischen Stimuli und vielen viralen Infektionen – wenn sich das CRP kaum verändert – einen deutlichen Anstieg. Es eignet sich daher gemeinsam mit dem CRP zur Abgrenzung von bakteriellen und viralen Infektionen, bzw. auch zur Abgrenzung von genetisch bedingten Fiebersyndromen wie z.B. dem Familiären Mittelmeerfiebers (FMF).
Bei chronisch verlaufenden Entzündungen kann die Ablagerung von SAA-Spaltprodukten (SAA-Fibrillen) in verschiedenen Organen zu einer Amyloidose und dementsprechend fatalen Komplikation führen.
Probenart: Serumröhrchen (1ml Blut)
Test: Nephelometrisch-immunologischer Assay
Verfügbarkeit nach Dringlichkeit, aber spätestens nach 2 Wochen und nur zu Routinezeiten
Referenzbereich für Erwachsene (m/f): < 6,4 mg/L
ELISPOT-TB Tuberkulosetest
(18.2.2009)
ELISPOT-TB ist ein neuer, IFN-g Release Assay zum Nachweis der zellulären Immunreaktion bei einer aktiven oder latenten Tuberkuloseinfektion. Nach Einschätzungen der WHO ist ein Drittel der Weltbevölkerung mit Mycobacterium tuberculosis (M. tuberculosis) infiziert. Am stärksten betroffen sind Entwicklungsländer. Infolge der zunehmenden Immigration aus diesen Hoch-Prävalenz-Gebieten steigt auch in den westlichen Ländern das Risiko, sich mit M. tuberculosis zu infizieren. Für eine effektive Tuberkulosekontrolle ist daher eine schnelle und verlässliche Diagnostik auch der latenten M. tuberculosis-Infektionen (LTBI) dringend erforderlich. Für die Diagnostik einer LTBI sind serologische Tests wegen der allgemein schwachen humoralen Immunantwort gegen Mykobakterien ungeeignet. Wesentlich stärker ausgeprägt sind dagegen die, 6 bis 8 Wochen nach einer Infektion nachweisbaren, zellulären Immunreaktionen. Mit dem ELISPOT (Enzyme Linked Immuno Spot) - TB steht ein neuer Test zum Nachweis einer TB-spezifischen, zellulären Immunantwort zur Verfügung. Der Test misst die IFN-g Freisetzung aus sensibilisierten T-Lymphycyten nach Stimulation mit M. tuberculosis spezifischen Antigenen. Bei Erwachsenen mit kulturbestätigten aktiven Tuberkulosen zeigt der ELISPOT einen Sensitivität von 96-100%.
Einsatzmöglichkeiten:
Laboranforderung:
Die Anforderung erfolgt elektronisch am B-Schein
Untersuchungsmaterial: Li-Heparin-Blut
Für diesen Test sind 9 ml frisches, heparinisiertes Vollblut erforderlich (bei Kindern genügen 4 ml). Der Probentransport erfolgt bei Raumtemperatur (nicht kühlen!), da für die Untersuchung vitale Lymphocyten benötigt werden. Das Material muss am Tag der Abnahme (Montag bis Donnerstag) bis spätestens 15 Uhr im Labor eintreffen (Sensitivitätseinbuße bei Lagerung).
Für den Inhalt verantwortlich: Doz. Mag. Dr. Hannes Oberkofler
Parvovirus-AK
(20.6.2005)
Parvovirus-IgM und IgG-Antikörper werden nun zusätzlich zum Nachweis viraler DNA einmal pro Woche angeboten. Die Anforderung erfolgt am C-Schein. Untersuchungsmatierial ist Vollblut (2-3 ml, 1 ml Serum).
Cytomegalie-Virustiter (CMV PCR quantitativ)
(20.6.2005)
Die Quantifizierung der CMV-Virämie kann bei Hochrisikopatienten indiziert sein. Bevorzugtes Untersuchungsmaterial ist EDTA-Blut (2 ml), aber auch Vollblut (2-3 ml, 1 ml Serum) ist geeignet.
FSME-IgG-Impftiter
(20.6.2005)
Der Nachweis einer Serokonversion nach Impfung erfolgt im Serum/Plasma durch Bestimmung der anti-FSME-IgG-AK. Ein positives Ergebnis in einem FSME-IgG-ELISA legt zwar den Schluss nahe, dass eine Immunität gegen FSME wahrscheinlich ist, eine gesicherte Aussage darüber bedeutet dies jedoch nicht, da nicht die Titerhöhe, sondern das Vorhandensein neutralisierender Antikörper das Kriterium für den Immunschutz darstellen. Zudem beeinflusst auch der Zeitpunkt der Probennahme nach Vakzinierung sowohl die Titerhöhe als auch die protektive Qualität der nachgewiesenen Antikörper. Außerdem können mit dem ELISA-Testsystem nicht immer kreuzreagierende Antikörper durch andere Flaviviren wie Dengue-Viren, Hepatitis-C-Viren, Gelbfieber-Viren oder Japan-B-Enzephalitis-Viren ausgeschlossen werden.
Die oben angeführten Einheiten sind willkürliche Einheiten, die jedoch mit den VIE Units korrelieren. VIE Units sind keine internationale Einheiten, sind durch Virusinhibition definiert und daher nicht direkt auf die mittels des herkömmlichen ELISAs bestimmten Antikörper anwendbar.
Untersuchungsmaterial: 2-3 ml Vollblut.
<123 | U/ml | negativ |
123-310 | U/ml | grenzwertig |
>310 | U/ml | positiv |
Molekularbiologischer Erregernachweis
(20.7.2002)
1. Borrelien
Der gram-negative Spirochaet, Borrelia burgdorferi sensu lato, ist der Erreger der Lyme-Borreliose, der häufigsten durch Zecken übertragenen humanen Erkrankung der nördlichen Hemisphäre. In Europa wird die Lyme-Borreliose durch drei verschiedene Spezies B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii und B. garinii übertragen. Frühstadien der Erkrankung können spontan ausheilen, aber auch in eine chronische Infektion mit Errergerpersistenz münden. Im Sekundärstadium sind vornehmlich die Haut, das zentrale und periphere Nervensystem, das Herz sowie der Bewegungsapparat betroffen. Das chronische Krankheitsbild (tertiäre Lyme-Borreliose) tritt Monate bis Jahre nach der Infektion in Erscheinung und ist vor allem durch die Acrodermatitis chronica, Lyme Meningoenzephalitis und/oder Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gekennzeichnet.
Der Erregernachweis basiert auf der Identifizierung von viraler DNA mittels PCR und Light-Cycler Technologie. Zufolge von Literaturangaben hat der Nachweis spezifischer DNA in Synovialflüssigkeit bei Lyme Arthritis eine hohe Sensitivität (ca. 90%). Bei Neuroborreliose ist die Sensitivität des Testes (DNA Nachweis im Liquor) deutlich geringer, während der Nachweis von Erreger-DNA im Blut oder Harn nahezu keine diagnostische Bedeutung hat. Die Spezifität ist jedoch in all diesen Fällen nahezu 100%. Bei anderen Untersuchungsmaterialen ist vorherige Rücksprache erbeten.
2. Herpes simplex Virus Typ 1 und Typ 2
Herpes simplex Viren (HSV-1 und HSV-2) verursachen Haut- und Schleimhautinfektionen, Infektionen des zentralen Nerbensystems, und seltener Infektionen der inneren Organe. Das Herpesvirus-Genom besteht aus linearer doppelsträngiger DNA, die für über 75 Genprodukte kodiert. Die Sequenzhomologie von HSV-1 und HSV-2 ist etwa 50% . Der Großteil der viralen Polypeptide ist antigenetisch verwandt, wenngleich typenspezifische Regionen von HSV-1 oder HSV-2 deren Unterscheidung immunologische Methoden ermöglichen.
Der Erregernachweis basiert auf der Detektion von HSV-1 oder HSV-2 DNA mittels PCR und Light-Cycler Technologie. Als Untersuchungsmaterial kommen Liquor cerebrospinalis bei Verdacht auf HSV-Enzephalitis, HSV-Meningitis (Mollaret’s Meningitis) oder EDTA-Blut bei Verdacht auf Virämie in Frage. Für den evtl. Nachweis viraler DNA bei Haut- oder Schleimhauterkrankungen ersuchen wir um telefonische Rücksprache.
3. Epstein-Barr Virus
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist der Erreger der Infektiösen Mononukleose und ist auch mit mehreren Tumoren assoziiert. In den Epithelialzellen des Oropharynx und in B-Lymphozyten infizierter Personen persisistiert EBV meist lebenslang unter der Kontrolle von T-Zellen. Deshalb verlaufen Reaktivierungen bei immunkompetenten Personen meist subklinisch. Bei Störungen der T-Zell-Immunität kann es durch Proliferation der infizierten B-Zellen zu einer lymphoproliferativen Erkrankung kommen. Latente Virusmembranproteine (z.B. LMP1) können CD40-ähnliche Wachstumssignale vermitteln, was zu einer neoplastischen Transformation beitragen dürfte, sodaß poly- und monkolonale Lymphome entstehen können.
Ein Zusammenhang von EBV wurde auch mit dem Mb. Hodgkin vom gemischt zellulärem Typ, Tonsillarkarzinomen, T-Zell-Lymphomen, Magenkarzinomen, Thymomen und ZNS-Lymphomen in Patienten ohne Immundefizienz beschrieben. Nahezu alle ZNS-Lymphome in AIDS-Patienten sind mit EBV assoziiert. Der Zusammenhang von EBV mit Burkitt Lymphomen und Rachenkarzinomen ist gesichert, die Stärke der Assoziation ist durch geographische Faktoren bestimmt.
Bei Patienten unter Immunsuppression oder mit Immundefekten ist häufig zum Zeitpunkt der Infektion kein oder nur ein unvollständiger bzw. verspäteter Antikörpernachweis möglich. Der Nachweis von EBV-DNA im EDTA-Plasma weist auf eine produktive Infektion hin, während der Nachweis in Leukozyten bei negativer PCR-Analyse des Plasmas für einen erhöhten Anteil EBV-infizierter bzw. transformierter B-Zellen spricht. Eine extrazelluläre Freisetzung infektiöser Partikel findet im letzteren Fall kaum statt. Virale DNA ist daher in der Regel nicht im Serum oder Plasma nachweisbar und wird auch nicht im Urin ausgeschieden.
Der Virusnachweis mittels PCR gilt als die bevorzugte Methode in der Liquordiagnostik. Als Untersuchungsmaterial eignet sich Vollblut (2-3 ml oder 1 ml Serum), EDTA-Blut (2-3 ml), Liquor (1 ml). Rücksprache bei anderen Untersuchungsmaterialien.
4. Parvovirus
In der Gruppe der Parvoviren hat Parvovirus B19 eine gesicherte pathogene Bedeutung. B19 ist ein Einzelstrang DNA-Virus, dessen Kapsid aus zwei strukturellen Proteinen besteht und nicht von einem Envelope umhüllt ist. Parvovirus B19 ist der Erreger des Erythema infectiosium. Bei Erwachsenen ist die häufigste Präsentation eine symmetrische Arthritis (Hand- und Kniegelenke) mit oder ohne Exanthem. B19 bindet spezifisch an das P-Antigen von Erythrozyten und führt zu einer Verringerung der Erythrozyten-Vorstufen, was bei ansonsten gesunden Personen kaum von klinischer Relevanz ist. Bei Patienten mit hämolytischen Anämien oder Immundefizienz kann eine B19 Infektion zu schweren aplastischen Krisen oder ausgeprägter Anämie führen. Eine maternale B19 Infektion hat üblicherweise keine Folgen für den Fetus, in seltenen Fällen kann es jedoch zum Hydrops fetalis kommen.
Schließlich sind in Case-Control-Studien Beziehungen von B19 Infektionen mit rheumatischer Arthritis, Vaskulitis, Lupus erythematodes und Dermatomyositis beschrieben worden.
Der Test basiert auf dem Nachweis von viraler DNA in Serum, Geweben oder Synovialflüssigkeit mittels PCR und Light-Cycler Technologie. Untersuchungsmaterial ist Vollblut oder EDTA-Blut (2-3 ml).
Neue Analysen Infektionsserologie
(20.7.2002)
Eine Reihe von serologischen Untersuchungen (siehe oben), die bislang aufwendig versandt werden mußten, können ab sofort im Zentrallabor analysiert werden. Diese Untersuchungen werden am B-Schein in Form von Panels angeboten, können aber auch als Einzelkomponenten und aufgetrennt in IgG- und IgM-Antikörper über C-Schein angefordert werden können.
Die Befunderstellung eines Panels erfolgt innerhalb einer Woche. Diese Untersuchungen sind nicht als Notfallsbestimmungen gedacht. Falls tatsächlich eine sehr dringliche Indikation besteht, kann Ausnahmeregelung nach vorheriger telefonischer Rückfrage im Zentrallabor vereinbart werden. Bei Anforderung von Panels werden die einzelnen Parameter nach Abarbeitung befundet und separat ausgeschickt. Bei einigen Fragestellungen kann eine Kontrolluntersuchung in 2-4 Wochen notwendig sein können.
Zur Bestimmung ist ein volles Röhrchen Vollblut (Serum) notwendig.
Ad 6. Chlamydien- Antikörper
Chlamydienantikörper werden, wenn nicht anders angefordert, mittels eines genus-spezifischen Antigens bestimmt und im positiven Fall mittels species-spezifischen Antigenen differenziert in Chlamydia pneumoniae und chlamydia trachomatis. Chlamydien sind im Pneumotropen Panel nicht enthalten und sollen im Verdachtsfall separat angefordert werden.
Anti-HAV Antikörper-Impftiter
Diese Untersuchung beruht auf einer Quantifizierung der gegen Hepatitis-A-Virus gerich-teten Antikörper mittels eines automatisierten Immunoassays. Ein Impfschutz kann als gesichert angenommen werden, wenn der Titer 30 mIU/ ml übersteigt. Möglicherweise liegt ein Impfschutz vor, wenn der Titer über 10 mlU/ ml beträgt. Im Gegensatz zum He-patitis-B-Impftiter sind jedoch die Erfahrungen mit Hepatitis-A-Impfschutz geringer, sodaß der Cutoff-Wert von 10 mIU/ml zunächst als tentativ gelten muß. Zur Durchführung des Tests sind 2 ml Vollblut, bzw. 500 µl Serum notwendig. Der Test wird am A-Schein ange-fordert.