Universitätsinstitut für Medizinisch-Chemische Labordiagnostik - Zentrallabor LKH
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Zink im Plasma - Methodenumstellung
(29.02.2012)
Bei der Bestimmung von Zink im Plasma erfolgt eine methodische Umstellung. Die bisherige photomerische Quantifizierung eines 5-Br-PaPS (2-(5-Bromo-2-Pyridylazo)-5-[N-Propyl-N-(3-Sulfopropyl)Amino]Phenol) - Zinkkomplexes wird durch den Einsatz der Elektrothermalen-Atomabsorptionsspektrometrie (ET-AAS) abgelöst. Diese Methode wird aufgrund der hohen Sensitivität in der Spurenelementanalytik verwendet und gilt als Referenzmethode für die Bestimmung von Zink.
Die durchgeführten Vergleichsmessungen zwischen der bisherigen photometrischen Methode und der AAS zigten im Mittel eine sehr gute Übereinstimmung. Durch die Methodenumstellung kommt es zu einer geringfügigen Änderung des Referenzbereichs.
Neuer Referenzbereich:
Für den Inhalt verantwortlich: PD Dr. Hannes Oberkofler
Transferrinrezeptor löslich, im Serum
Der Transferrinrezeptor ist ein Transmembranprotein, das an der Oberfläche von nahezu allen Zellen exprimiert wird. Der Transferrinrezeptor bindet Transferrin mit 2 Eisenmolekülen. Nach Internalisierung des Rezeptorligandenkomplexes wird Eisen im Zytosol der Zelle freigesetzt, während der Rezeptor an die Oberfläche rezirkuliert. Bei Eisenbedarf wird die Expression des Transferrinrezeptors erhöht. Da Eisen vor allem zur Hämoglobinsynthese benötigt wird, sind über 70% aller Transferrinrezeptoren auf erythrozytären Vorstufen zu finden. Der lösliche Transferrinrezeptor ist eine trunkierte Form des Gewebsrezeptors, entsteht durch proteolytische Spaltung der Gewebeform und zirkuliert im Blut in Verbindung mit Transferrin. Da eine konstante Beziehung zwischen zellulärem Transferrinrezeptorgehalt und der löslichen Transferrinrezeptorkonzentration im Plasma oder Serum besteht, erlaubt die Messung von löslichem Transferrinrezeptor indirekt eine Beurteilung des gesamten Transferrinrezeptor-Status. Der Spiegel von löslichem Transferrinrezeptor ist sowohl bei Eisenmangel als auch bei hyperplastischer Erythropoese (z.B. hämolytische Anämie, ß-Thalassämie, Polyzythämie etc.) erhöht, während eine reduzierte Erythropoese, wie z.B. bei aplastischer Anämie, nach Knochenmarksablation oder bei chronischem Nierenversagen mit einem verringertem Transferrinrezeptorspiegel assoziiert ist.
Die Bestimmung der löslichen Transferrinrezeptorkonzentration ist vor allem bei chronischen Erkrankungen (Entzündungen, Malignomen) als Indikator für Eisenmangel besonders wertvoll, da Standardmessungen des Eisenstatus, wie die Eisenbindungskapazität oder der Ferritinspiegel durch die chronische Erkrankung beeinflußt werden und Aussa-gen über den zellulären Eisenbedarf deshalb nicht möglich sind. Verdacht auf Eisenmangel in der Schwangerschaft könnte eine weitere Indikation zur Messung des löslichen Transferrinrezeptors sein, da in der Schwangerschaft Hämoglobin physiologischerweise vermindert ist und die Routinemessungen des Eisenstoffwechsels in der Schwangerschaft nur eine geringe Spezifität besitzen. Auch zur Abschätzung der erythrozytären Respons auf Erythropoietin kann die Messung des Transferrinrezeptors nützlich sein.
Personen, die in größerer Höhe leben, können höhere Transferrinrezeptor-Werte aufwei-sen. Statistisch signifikante Unterschiede wurden nicht gefunden bezüglich Alter, Geschlecht oder Prä- bzw. Postmenopause. Der Mittelwert in einer weißen Kontrollpopulation war 18,4 nmol/l mit einem Referenzbereich von 8,7 - 28,1 nmol/l. Für die Bestimmung sind 1 ml Vollblut notwendig, aber auch EDTA- und Heparinblut sind zur Messung geeignet. Die Messung beruht auf einem enzymgekoppelten Immunoassay mittels monoklonaler Antikörper. Die Anforderung erfolgt über den A-Schein.