Universitätsinstitut für Medizinisch-Chemische Labordiagnostik - Zentrallabor LKH
Landeskrankenhaus
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a.o. Univ. Prof. Dr. Janne Cadamuro
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Neuer Parameter: Anti-Müller-Hormon (AMH)
(29.11.2012)
Die Hormondiagnostik wurde um die Bestimmung des Anti-Müller-Hormons erweitert. AMH spielt während der Embryonalentwicklung eine wichtige Rolle bei der Geschlechtsdifferenzierung. Mit Beginn der Pubertät wird AMH bei der Frau von den Granulosazellen der heranwachsenden Follikel des Ovars gebildet und unterliegt dabei keinen zyklusbedingten Schwankungen. Es besteht eine sehr gute Korrelation zwischen den Serum-AMH-Spiegel und der Anzahl der potentiell reifungsfähigen Follikel.
Indikationen:
Bestimmungsmethode: ELISA
Benötigtes Material: Serum
Anzufordern am: C-Schein
Verwantwortlicher Akademiker: PD Dr. Hannes Oberkofler
Porphyrine - Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin
(20.6.2005)
Zur Differenzierung der Porphyrien wurde die bisherige, auf Phasenseparation basierende Methode durch eine HPLC-Methode ersetzt, sodass neben Uroporphyrin (U), Koproporphyrin I (K I) und Koproporphyrin III (K III) auch Hepta-, Hexa- und Pentacarboxyporphyrin (7, 6, 5) quantifiziert werden können.
Quelle: Harrisons Textbook of Internal Medicine
Specimen: Urin (24 h Urin bevorzugt). Die Proben müssen gekühlt und unter Lichtschutz versendet werden. Die Anforderung erfolgt am C- Schein. Die Bestimmung wird einmal pro Woche durchgeführt.
Substanz | μg / 24h Urin |
Uroporphyrin | < 25 |
Heptacarboxyporyhyrin | < 5 |
Hexacarboxyporphyrin | < 5 |
Pentacarboxyporphyrin | < 5 |
Koproporphyrin I | < 25 |
Koproporphyrin III | < 75 |
Gesamtporphyrine | < 150 |
Erkrankungen | U | 7 | 6 | 5 | KI | KIII | ALA* | PBG** |
Porphyria cutanea tarda | ++ | ++ | v | v | v | v | n | n |
Akute intermittierende Porphyrie | + | + | + | + | + | + | ++ | ++ |
Porphyria variegata | + | + | + | ++ | + | ++ | + | + |
Hereditäre Koproporphyrie | + | + | + | ++ | n | ++ | ++ | ++ |
Protoporphyrie | v | n | n | v | + | v |
IGF-1, im Serum
IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1, Somatomedin C) ist ein basisches 7,6 kDa großes Protein, das im Blut gebunden an Carrier-Proteine, vor allem IGF EP-3, zirkuliert. IGF-1 wird in Leber, Niere, Muskel, Hypophyse, Gastrointestinaltrakt und Chondrozyten produ-ziert, steht unter der Kontrolle von somatotropem Hormon und vermittelt dessen wachs-tumsstimulierende Wirkung. Die Bestimmung von IGF-1 findet diagnostische Verwendung zur Differentialdiagnose von Störungen im Größenwachstum. Abgesehen davon schei-nen hohe IGF-1-Spiegel mit einem hohen Risiko für Prostatakarzinom assoziiert zu sein. In einer Studie war der Prädiktivwert des IGF-1-Spiegels unabhängig vom Basislinien-PSA-Spiegel (Science 279, 563-566, 1998). In einer anderen kürzlich veröffentlichten Studie waren hohe IGF-1 Spiegel im Serum für prämenopausales Mamma-Ca prädiktiv.
Die Bestimmung von IGF im Serum basiert auf einem ELISA. Zur Bestimmung ist 1 ml Vollblut notwendig. Die Anforderung erfolgt mittels C-Scheines. Der Referenzbereich ist bei Frauen 90 - 440 µg/l und bei Männern 90 - 410 µg/l. Eine Altersabhängikeit ist vor allen bei Jugendlichen, jedoch auch im höheren Alter beschrieben worden.
Katecholamine im Plasma
Zusätzlich zur Katecholamin- und Metanephrinbestimmung im 24-Stundenharn wird nun auch die Bestimmung von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin im Plasma angeboten. Die Bestimmung im Plasma ist vor allem für pharmakologische Funktionsteste als auch für die Lokalisierung eines Tumors mittels biochemischer Methoden notwendig. Die Un-tersuchung basiert auf einer HPLC-Analyse.
Zur Bestimmung sind 5 ml EDTA-Blut notwendig. Die Blutabnahme soll am liegenden Patienten erfolgen, dem 20-30 Minuten vorher eine Butterfly-Kanüle gelegt wurde, die durch Infusion von physiologischer Kochsalzlösung offengehalten wird. Die Blutprobe soll dann rasch auf Eis ins Labor gebracht werden. Die Anforderung erfolgt mittels C-Scheines. Der Referenzbereich von Noradrenalin liegt zwischen 185 und 275 ng/l, von Adrenalin zwischen 30 und 85 ng/l und von Dopamin zwischen 30 und 85 ng/l.
Vitamin A im Plasma
Die Bestimmung von Vitamin A basiert auf einer HPLC-Analyse. Zur Untersuchung ist 1,5 ml Vollblut bzw. EDTA-Blut notwendig. Vor der Probenabnahme für die Vitamin-A-Bestimmung ist eine 12-stündige Nahrungskarenz erforderlich. Die Bestimmung wird am A-Schein angefordert. Der Referenzbereich liegt für Kinder zwischen 300 und 798 µg/l, bei Erwachsenen zwischen 300 und 649 µg/l. Auf Lichtschutz ist während des Transpor-tes zu achten.
Vitamin E im Plasma
Vitamin E hat eine Reihe von Funktionen wie z.B. eine Schutzwirkung auf Vitamin A und auf ungesättigte Fettsäuren der Phospholipide von Zellmembranen und Lipoproteinen. Ein Überschuß von Vitamin E kann jedoch zu vermindeter Aufnahme fettlöslicher Vitamine führen. Mehrere größere Studien weisen darauf hin, daß Vitamin E aufgrund seiner antio-xidativen Eigenschaften eine kardioprotektive Wirkung haben dürfte. Die Bestimmung von Vitamin E erfolgt mittels HPLC. Zur Bestimmung ist 1,5 ml Vollblut oder EDTA-Blut not-wendig. Der Referenzbereich für Erwachsene liegt zwischen 5 und 20 mg/l. Die Anforde-rung erfolgt am A-Schein.
Vitamin B1 (Thiamin) im Plasma
Vitamin B1 (Thiamin) wird nach der Resorption zur physiologisch aktiven Komponente Thiamin Pyrophosphat (TPP) phosphoriliert. TPP ist als Coenzym an einer Reihe wichti-ger Stoffwechselschritte involviert und ist z.B. an der Biosynthese von Lipiden und Aze-tylcholin im Nervensystem beteiligt. Die Bestimmung von TPP erfolgt mittels HPLC. Dazu ist 1 ml EDTA-Blut notwendig. Die Probe muß vor Licht geschützt werden. Der Referenz-bereich von TPP liegt zwischen 20 und 60 µg/l. Die Anforderung erfolgt mittels A-Schein.
Vitamin B6 (Pyridoxalphosphat)-Spiegel im Plasma
Unter Vitamin B6 werden die Pyridinderivate Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal sowie deren Phosphatester zusammengefaßt. Pyridoxal-5-Phosphat ist die aktive Coenzymform und stellt die Hauptkomponente der oben angeführten Verbindungen im Plasma dar, so-daß die Messung von Pyridoxal-5-Phosphat für die Erhebung des Vitamin-B6-Status ge-eignet ist. Pyridoxal-5-Phosphat ist Cofaktor zahlreicher enzymatischer Reaktionen im Aminosäurestoffwechsel. Durch direkte Beteiligung von Vitamin B6 am Metabolismus der toxischen Aminosäure Homozystein zu Zystein kann B6-Mangel zur Erhöhung von Homo-zystein und einem erhöhten Atheroskleroserisiko führen. Auch die intestinale Absorption von Eisen ist durch Vitamin B6-Mangel eingeschränkt.
Die Bestimmung von Pyridoxalphosphat erfolgt mittels HPLC. Zur Untersuchung ist 1 ml EDTA-Blut notwendig. Der Referenzbereich für die Pyridoxalphosphat liegt zwischen 3,6 und 18 µg/l Plasma. Die Anforderung erfolgt am A-Schein.
Methylhippursäure im Harn
Zur Monitorisierung der Xylol-Exposition. Die Bestimmung erfolgt mittels HPLC und wird auf dem C-Schein angefordert. Zur Bestimmung sind 10 ml Harn notwendig. Der Normalbereich liegt zwischen 0 und 1,5 g/l Harn.
o - Kresol im Harn
Zur Monitorisierung der Toluol-Exposition. Die Bestimmung erfolgt mittels HPLC und wird auf einem C-Schein angefordert. Zur Bestimmung sind 10 ml Harn notwendig. Der Normalbereich liegt zwischen 0 und 0,8 mg/l Harn.