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Was ist eine Röntgenuntersuchung?

Eine Röntgenuntersuchung ist die bildliche und völlig schmerzfreie Darstellung unterschiedlicher Körperregionen und -gewebe mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Die Röntgenstrahlung wurde 1895 vom deutschen Physiker Wilhelm Konrad Röntgen bei einem Experiment zufällig entdeckt und hat die Fähigkeit, Gewebe zu durchdringen.

Was sind Röntgenstrahlen?

Röntgenstrahlung ist eine elektromagnetische, kurzwellige Strahlung (ionisierende Strahlung), die in einer Kathodenstrahlröhre künstlich erzeugt wird. Unter Hochvakuum und Hochspannung werden Elektronen aus einer Kathode (Minuspol) freigesetzt und in Richtung einer Anode (Pluspol, meist aus Wolframat) beschleunigt. Bei Auftreffen der Elektronen auf der Anode wird Röntgenstrahlung erzeugt, die durch ein Hochspannungsfeld fokussiert bzw. eingeblendet wird und gefiltert durch ein Strahlenaustrittsfenster aus der Röntgenröhre gelangt.

Wie entsteht ein Röntgenbild?

Röntgenstrahlung durchdringt unterschiedliches Gewebe unterschiedlich stark, d.h. Organe wie Lunge, Leber, Herz schwächt die Röntgenstrahlung weniger stark ab als dichte Strukturen wie Knochen oder Metallimplantate. Der Rest der Röntgenstrahlung wird von einem Strahlenauffangsystem (Filmkassette oder digitale Sensoren) hinter dem Körper erfasst. So stellt sich zum Beispiel die Lunge schwarz dar (durch Luft dringen viele Röntgenstrahlen, der Bereich auf dem Film wird stark belichtet), Knochen hingegen erscheinen weiß, da fast keine Röntgenstrahlung hindurch kommt.

Wie gefährlich ist Röntgenstrahlung?

Jede Art der ionisierenden Strahlung hat die Eigenschaft, Zellen zu verändern oder abzutöten. Die Strahlendosis einer einfachen Röntgenuntersuchung ist aber im Vergleich zur natürlichen (terrestrischen) Strahlung, der der Körper ständig ausgesetzt ist, sehr gering. Selbst bei vielen Röntgenuntersuchungen innerhalb kurzer Zeit ist das Gesundheitsrisiko einer nicht erkannten oder falsch therapierten Krankheit meist wesentlich größer.
Das radiologische Personal achtet streng auf das so genannte "ALARA-Prinzip": as low as reasonable achievable, also "so wenig als möglich, so viel als nötig". Fest steht, dass vor jeder Röntgenuntersuchung der Nutzen mit dem Schaden für den Patienten abgewogen werden muss, d.h. keine Röntgenuntersuchung ohne vorherige eingehende klinische Untersuchung des Patienten.

Warum muss ich einen Bleischutz tragen?

Besonders gefährdet in Bezug auf schädigende Zellveränderungen durch ionisierende Strahlung sind Zellen mit einer hohen Zellteilungsrate. Hierzu zählen vor allem die Zellen der Gonaden, also der Fortpflanzungsorgane.
Da bei einer Röntgenaufnahme auch eine so genannte Streustrahlung entsteht, also unerwünschte Strahlung, die nicht zur Bildgebung verwendet wird, bekommt der Patient einen Bleischutz über seine Gonaden. Dadurch sollen Schädigungen des Erbgutes verhindert werden.

Warum muss vor einer Röntgenuntersuchung eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden?

Beim ungeborenen Kind teilen und vermehren sich sämtliche Zellen besonders schnell und sind daher umso strahlensensibler. Besonders in der Phase des Organwachstums könnten durch eine hohe Strahlendosis krankhafte Organveränderungen beim Fötus auftreten.
Eine einfache Röntgenaufnahme wird Ihr Kind nicht schädigen, dennoch geht man das theoretische Risiko nur im Notfall ein und weicht auf andere Diagnoseverfahren aus.

Haben Sie als radiologisches Personal keine Angst vor Strahlenschäden?

Die Zeiten, als Radiologen im Alter unter Strahlenschäden zu leiden hatten, sind definitiv vorbei. Zu Beginn der radiologischen Aera wusste man nichts über die zellschädigende Wirkung der Röntgenstrahlen und man ging eher sorglos mit dieser praktischen Entdeckung um; vielleicht haben Sie schon von den trendy Röntgenapparaten im Schuhgeschäft gehört, mit denen die Passform der Schuhe kontrolliert wurde?

Warum müssen bei einer Röntgenuntersuchung meistens zwei Bilder angefertigt werden?

Nein, dies geschieht nicht weil das erste Bild meistens nicht gelingt (was aber zugegeben ab und zu passiert - wir sind auch nur Menschen!). Da es sich bei einer Röntgenaufnahme um ein Summationsbild handelt, also eine Summation sämtlicher Strukturen in der abgebildeten Region, muss meistens ein zweites Bild in einer anderen Ebene, also mit veränderter Lagerung, angefertigt werden. Nur so können wirklich alle Strukturen überlagerungsfrei dargestellt werden.

Warum bekomme ich Kontrastmittel injiziert oder zu Trinken?

Sämtliches Weichteilgewebe im Körper, also alle Strukturen außer Knochen und Luft, weisen in etwa dieselbe Dichte auf. Daraus resultiert, daß Röntgenstrahlung überall gleichmäßig durchdringen kann und denselben Bildeindruck hinterläßt.

Durch Kontrastmittel können die Kontraste im Weichteilgewebe erhöht und somit die Diagnosefindung erleichtert werden.

Orale und rektale Kontrastmittel basieren immer auf Bariumsulfat oder jodhältige Substanzen. Die hohe Ordnungszahl dieser Elemente verringert die Strahlendurchlässigkeit und ermöglicht es zum Beispiel den Magen oder Darm kontrastreicher zum umgebenden Gewebe darzustellen.

Intravenös appliziertes Kontrastmittel - immer auf einer jodhaltigen Lösung basierend - vermischen sich mit dem Blut und lassen so jedes durchblutete Organ kontrastreicher erscheinen. In der Computertomografie wird deshalb die Gabe von i.v. Kontrastmittel routinemäßig durchgeführt, da die Aussagekraft der Bilder enorm verbessert wird.

Sollten sie eine bekannte Kontrastmittel- oder Jodallergie haben, müssen sie dies unbedingt dem medizinischen Personal mitteilen; es wird dann entweder auf eine Kontrastmittelgabe verzichtet oder sie bekommen vor der Untersuchung ein entsprechendes Gegenmittel.
Außerdem müssen Ihre Nieren- und Schilddrüsenwerte in Ordnung sein, da a) das Kontrastmittel mit dem Blut über die Nieren ausgeschieden wird und b) das Jod im Kontrastmittel bei einer Schilddrüsenüberfunktion schädlich sein kann.

Kontrastmittel werden im Allgemeinen gut vertragen; normale Reaktionen sind ein Hitzegefühl im ganzen Körper oder ein metallischer Geschmack im Mund gleich nach der Injektion; beides vergeht nach ein paar Sekunden wieder. Manche wenige Menschen reagieren allergisch auf Kontrastmittel, was sich mit Juckreiz, Hautausschlag oder Brechreiz äußern kann und sofort dem betreuenden Personal mitgeteilt werden muss. Schwere Kontrastmittelreaktionen (allergische Schockreaktionen) werden äußerst selten beobachtet.

Vor jeder Kontrastmittelgabe wird der Patient anhand eines Aufklärungsblattes und durch ein persönliches Gespräch über Wirkung und mögliche Reaktionen informiert sowie dessen Zustimmung eingeholt.

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