Universitätsklinik für Innere Medizin III, mit Hämatologie, internistischer Onkologie, Hämostaseologie, Infektiologie, Rheumatologie und Onkologisches Zentrum
Landeskrankenhaus
Müllner Hauptstraße 48
A-5020 Salzburg
Email: onkologie@salk.at
Prim. Univ.-Prof. Dr. Richard Greil
Email: r.greil@salk.at
Das Mitte 2005 gegründete Molekularzytologisches Labor besitzt einen Schwerpunkt im Bereich der Hämato-Onkologischen Spezialdiagnostik und verbindet dabei zelluläre wie auch genetische Parameter zur Diagnosefindung.
Das Labor analysiert innerhalb eines Jahres über 45.000 Blutbilder (Stand 2017) an die 1000 Knochenmarksbiopsien sowie an die 10.000 molekulare Marker in den verschiedenen Bereichen. Neben der Klassifizierung von Erkrankungen dient diese Spezialdiagnostik als Unterstützung für die Klinik in den Bereichen der Prognoseerstellung, Therapieentscheidung, Therapiemonitoring und Pharmakogenetik.
Die Einzigartigkeit dieses Labors ist die Verbindung unterschiedlichster Methoden – von bewährter Zytologie bis hochmoderner molekularbiologischer Techniken - innerhalb eines Labors mit direkter Verbindung zur Klinik.
Weiters ist der direkte Kontakt zum Krebsforschungslabor der III. Medizin (LIMCR) als Basis für eine translationale Forschung enorm wichtig, d.h. wissenschaftlichen Daten zum Wohle der Patienten können rascher in die Routine-Diagnostik übernommen werden.
Blutbildanalyse
Zytologie
Durchflußzytometrie (FACS)
Fluoreszenz In-Situ Hybridisierung (FISH)
Polymerase-Kettenreaktion (Real-Time PCR)
Sequenzierung (Kappillarsequenzierung)
Prim. Univ. Prof. Dr. Richard Greil (Gesamtleitung)
Priv.Doz. OA Dr. DI Lisa Pleyer (ärztliche Leitung)
Kontakt:
Molekularzytologisches Labor
Univ. Klinik für Innere Medizin III
Müllner Hauptstr.48
A-5020 Salzburg
Tel.: +43 (0)5 7255 - 25897
Fax.: +43 (0)5 7255 - 25791
Durch die Verknüpfung mit der Forschungs- und Studienaktivität der III. Medizin wirkt das Labor auch in der präanalytischen und analytischen Aufarbeitung von Proben für Forschungsprojekte und klinischen Studien mit.
Exemplarisch hier einige Spezialparameter aus der Routine- und Forschungsarbeit des Labors:
BCR/ABL Mutationen (Glivec)
EGFR Mutationen (Gefitinib)
K-Ras Mutationen (Panitumumab)
Detektion von ganz wenigen versteckten Tumorzellen nach der Therapie mittels Durchflusszytometrie
Minimal Residual Disease Analyse
In Zukunft sollen noch mehr Mediziner über dieses Labor an die klinische Forschung herangeführt werden.
Asslaber D, Piñón JD, Seyfried I, Desch P, Stöcher M, Tinhofer I, Egle A,
Merkel O, Greil R. microRNA-34a expression correlates with MDM2 SNP309
polymorphism and treatment-free survival in chronic lymphocytic leukemia. Blood. 2010 May 27;115(21):4191-7. Epub 2010 Jan 20. PubMed PMID: 20089965.
Gryshchenko I, Hofbauer S, Stoecher M, Daniel PT, Steurer M, Gaiger A, Eigenberger K, Greil R, Tinhofer I. MDM2 SNP309 is associated with poor outcome in B-cell chronic lymphocytic leukemia. J Clin Oncol. 2008 May 10;26(14):2252-7. PubMed PMID: 18467716.
Mit der Eröffnung des Stammzellen-Labors an der III. Medizinischen Universitätsklinik wird es erstmals möglich, in Salzburg selbst Stammzellen zu gewinnen und unter höchsten Sicherheitsauflagen diese zu bearbeiten und bis zum Gebrauch zu lagern. Univ.-Prof. Dr. Richard Geil, Vorstand der III. Medizinischen Universitätsklinik betont: „Erstmals müssen sich damit Patienten im Rahmen von höchst dosierten Chemotherapien ihrer Tumorer-krankung in dieser verletzlichen und infektionsgefährdeten Phase der Behandlung nicht mehr nach Wien zur Stammzellgewinnung bemühen und umgekehrt das Stammzellprodukt nicht mehr einen langen und gefahrvollen Weg zurück nach Salzburg nehmen.“
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Eine Entnahme und Zwischenlagerung von körpereigenen Stammzellen ist vor allem bei einer hoch dosierten Chemotherapie überlebensnotwendig, weil sonst die Blutbildung im Knochenmark dauerhaft geschädigt und damit die Grundlage für die Lebensfähigkeit nicht mehr gegeben wäre.
Die Zahl der autologen Stammzelltransplantationen im Rahmen hochdosierter Chemotherapien hat in Salzburg sehr stark zugenommen. Es kann auch damit gerechnet werden, dass bei ca. 100 Patienten pro Jahr zusätzlich eine vorbeugende Ernte und Einfrierung von Stammzellen durchgeführt wird, um für die Möglichkeit des Rezidivs (= Rückfall) der Tumorerkrankung, insbesondere im Knochenmark selbst, gerüstet zu sein.
Auch die Erforschung der unterschiedlichen Eigenschaften von normalen Stammzellen und Tumorstammzellen ist für die weitere Entwicklung von Behandlungskonzepten von größter Bedeutung. Weitere Zukunftsperspektiven ergeben sich aus der Möglichkeit auch Stammzellen von gesunden Spendern zu übertragen. Durch die Mitübertragung des Immunsystems des Spenders kann eine lebenslange Tumorabstoßung ausgelöst werden und damit eine zumindest teilweise Heilung von anders nicht mehr behandelbaren Krebserkrankungen erreicht werden.